Was ist PRP?
Die Abkürzung PRP steht für Plättchen reiches Plasma. Bei dieser relativ modernen Behandlungsmethode, wird dem Patienten Blut abgenommen und anschließend mit einer Zentrifuge aufbereitet. Die darin enthaltenen körpereigenen Zellen und Bestandteile (z.B. Wachstumsfaktoren) werden, ohne Zugabe von anderen Substanzen, direkt an den Ort der Verletzung, oder Erkrankung gespritzt. Dort können die Regeneration und Heilung beschleunigt einsetzen.
Wie wirkt die PRP Therapie?
Im Blut sind neben roten und weißen Blutzellen auch Thrombozyten (Blutplättchen) und Proteine enthalten. Sowohl Thrombozyten, als auch im Blutplasma gelöste Proteine (Wachstumsfaktoren), spielen eine sehr wichtige Rolle, in der Regeneration und Heilung von Körpergewebe. Es handelt sich dabei aber, um einen sehr komplexen Prozess, bei dem die einzelnen Wirkungsweisen noch nicht genau geklärt sind. In Untersuchungen konnte aber gezeigt werden, dass die Zahl der Thrombozyten und Wachstumsfaktoren in einer Spritze um das 3-6-fache erhöht ist und dadurch die Heilung und Neubildung von Zellen beschleunigt. Dadurch kann sich die Neubildung verschiedenster Gewebearten, wie Knochenzellen, Bindegewebszellen und Gefäßbildung anregen lassen. Durch das Entfernen der weißen Blutzellen in der Injektion wird zusätzlich der Heilungsprozess unterstützt.
Bei welchen Erkrankungen wird PRP in der Orthopädie eingesetzt?
Therapien mit Eigenblut, sind in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der Orthopädie und Sportmedizin gerückt. Anwendungsbereiche findet die PRP-Therapie sowohl bei akuten, als auch chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates. So können Bandverletzungen am Sprunggelenk, oder Knie (Kreuzband, Innenband), aber auch Sehnenverletzungen aller Art behandelt werden. Akute Muskelverletzungen und Knochenfrakturen fallen ebenfalls in das Anwendungsgebiet.
Bei chronischen Erkrankungen kann PRP ebenfalls eingesetzt werden. Erste Indikation dafür, war die Gonarthrose (Kniegelenkarthrose) . Auch andere, von Arthrose betroffene Gelenke, sollen in einem frühen, bis mittleren Stadium davon profitieren. Eine Reihe von Studien belegt eine funktions- und schmerzlindernde Wirkung, allerdings sind diese noch zu wenig aussagekräftig. Besonders gute Behandlungsergebnisse zeigen sich in der PRP-Therapie des Tennisellbogens (Epicondylitis lateralis Humeri). Bei chronische Sehnenleiden im Schultergürtelbereich oder der Achillessehne kann eine PRP-Therapie eine heilungsfördernde Wirkung haben.
Behandlungsablauf
Zunächst, werden dem Patienten an einer Armvene etwa 10-15ml Blut mit einem speziellen Spritzensystem entnommen. Im zweiten Schritt, wird das Blut kurz in einer Zentrifuge in seine verschiedenen Bestandteile aufgetrennt und im letzten Schritt, ein Plasma-Überstand von etwa 2ml in das entsprechende Gebiet gespritzt. Im Gesamten dauert eine solcher Ablauf nicht länger als 30min. Der behandelnde Arzt muss dabei sehr genau auf eine sachgemäße Desinfektion und Hygiene achten, um das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten. Durch die speziellen Blutentnahme-Systeme, ist eine hohe Sicherheit gegenüber einer Blutkontamination gewährleistet.
Die Behandlung ist damit sehr risikoarm und durch die Eigenblutinjektion, nebenwirkungsarm.
Es können, in den Tagen nach einer PRP Therapie, vermehrt Schmerzen auftreten, die aber wieder abklingen. Es wird zudem empfohlen, die behandelte Struktur (Muskel, Sehne, Gelenk) noch für etwa 1-2 Monate zu schonen, bis die volle Wirkung entfaltet ist. Die, zu erwartende Symptombesserung, sollte dann, etwa 6-12 Monate bei chronischen Beschwerden anhalten.
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